Die Phasen eines Marathons
Klar, eines vorweg: Ich habe mit einem Marathon ungefähr so viel zu tun wie Donald Trump mit dem Friedensnobelpreis. Im Gegensatz zu Donald Trump habe ich aber sehr viel Respekt vor den Menschen, die sich mit einem Marathon beschäftigen und daraufhin trainieren, einmal die Strecke von 42,195 km zurückzulegen. Die Motivation und Strategie dahinter interessiert mich und sorgt dafür, dass ich dem Marathon gegenüber ein wenig Faszination entwickelt habe.
Darüber hinaus ist der Marathon-Lauf eine tolle Metapher für all das, was typischerweise Ausdauer erfordert. Sei es ein Projekt, eine Beziehung oder irgendeine große Herausforderung.
Studien beweisen, dass jeder Teilnehmende eines Marathons in der Regel sieben Phasen durchläuft. Diese lassen sich auch auf andere Ausdauer-Themen übertragen und sind damit eine wundervolle Metapher für das Leben.
Inhalt
Stufe 1: Hoch (ca. 0 bis 5 Kilometer)
Zu Beginn ist alles in Ordnung und die Stimmung riesig. Nach langer Vorbereitung stößt der Körper Adrenalin aus und es geht endlich los!
Stufe 2: Verdrängung (5 bis 15 Kilometer)
Wie? Erst 10 Kilometer geschafft? Dieser Gedanke kommt in dieser Phase gar nicht auf. Der Läufer verdrängt schlichtweg, dass es bis zum Ziel noch weit ist. Die Herausforderung würde sonst zu groß erscheinen.
Stufe 3: Panik-Anflug (ca. 15 bis 21 Kilometer)
Alles, was wir verdrängen, sucht sich irgendwann einen Weg. Wenn die Kräfte schon ein wenig sinken, fällt es dem Verdrängten noch leichter sich seinen Weg zurück in die Gedanken zu bahnen. Ein leichter Anflug von Panik breitet sich aus, weil die noch zu bewältigende Herausforderung plötzlich beunruhigend wirkt.
Stufe 4: Ernüchterung (ca. 21 bis 30 Kilometer)
Jetzt kommt der Läufer ins Grübeln. War es wirklich eine gute Idee bei einem Marathon mit zu laufen? Macht das überhaupt Sinn? Wieso sollte ich mir das eigentlich antun? In dieser Phase sind die richtigen Unterstützer an der Seite Gold wert.
Stufe 5: Das große Tief (ca. 30 bis 35 Kilometer)
Was vorher kleine Zweifel oder größere Ernüchterung waren, fühlt sich jetzt an wie ein Holzhammer. Ab Kilometer 30 kommt bei vielen der große Einbruch. Jetzt gilt es: Aufgeben oder dranbleiben?
Stufe 6: Das Ziel vor Augen (ca. 35 bis Ziel)
Jetzt ist es nicht mehr weit. Der Körper hat kaum noch Reserven, aber das Ziel scheint erreichbar. Erschöpfung ist überall spürbar, gleichzeitig aber auch die Vorfreude durch das Ziel zu laufen. Dieses Bild manifestiert sich in den Gedanken und wird zu einem klaren Zielbild, welches weiter antreibt.
Stufe 7: Der Heldenmoment (Transformation)
Dem Läufer wird bewusst, dass er über sich selbst hinausgewachsen ist. In diesen Momenten entsteht Selbstbewusstsein. Die Schmerzen werden in den nächsten Tagen weniger, der Stolz und die Freude werden bleiben. Die körpereigenen Glücksgefühle tanzen Lambada.
Fazit
Glück, Freude und Stolz basieren auf der Entscheidung, sich zu überwinden und dies dann auch wirklich bis ganz zum Ende durch zu ziehen.
Bei allen großen Herausforderungen im Leben durchlaufen wir diese sieben Phasen. Der Erfolg entsteht dabei im Kopf – neben allem Training, Ausrüstung, Ausbildung, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Gewonnen wird im Kopf!