Umgang mit Aufschieberitis
Bereits vor einigen Jahren hatte ich auf meinem Blog 5 Tipps gegen Aufschieberitis gegeben. Nun ist es an der Zeit, erneut über das Thema zu schreiben. Es gibt sogar einen Fachausdruck dafür, dass Aufgaben ständig verschoben werden: Prokrastination.
Das – meiner Meinung nach – besonders schlimme an der Aufschieberitis ist, dass wir Aufgaben trotz besseren Wissens nach hinten schieben und nicht direkt erledigen. Natürlich machen wir lieber die Dinge, die uns Spaß machen und die sich nicht so schwierig anfühlen. Es werden also vor allem Dinge aufgeschoben, die uns schwer fallen oder die für Unbehagen sorgen, bzw. wo wir außerhalb unserer Komfortzone kommen. Aber eben nur dort kann Weiterentwicklung stattfinden.
Ist Aufschieberitis immer ein Problem?
Aber ist Prokrastination denn tatsächlich immer ein Problem? Nein, natürlich nicht. Wenn Du z. B. lieber auf den letzten Drücker arbeitest und dann besonders produktiv bist, dann könnte die Aufschieberitis sogar eine gute Strategie für Dich sein.
Im Selbst- und Zeitmanagement ist es wichtig, dass Du Deine eigenen Arbeitsweisen gut kennst. Solltest Du immer wieder feststellen, dass Du unter Zeitdruck richtig Lust auf das Arbeiten hast und Herausforderungen Dich anspornen, dann sollten wir nicht von Aufschieberitis ausgehen.
Aufschieberitis ist ein dysfunktionales Handeln, also ein Handeln trotz besseren Wissens. Wenn Du aber voller Tatendrang bist, wenn die Frist für eine Aufgabe immer näher kommt, dann hat das nicht unbedingt etwas mit Prokrastination zu tun.
Bitte hinterfrage Dich selbst, ob Du an Deiner Aufschieberitis arbeiten solltest, oder ob sie vielmehr eine gute Strategie für Dich ist und sogar zu Deinen Stärken zählt.
Die Pomodoro Technik
Die Pomodoro-Technik wurde von Francesco Cirillo, einem Unternehmer und Softwareentwickler entwickelt. Benannt ist sie nach dem italienischen Wort für Tomate, was jedoch nicht direkt etwas mit der Methode zu tun hat.
Bei der Pomodoro-Technik gibt es eine klare Taktung zwischen Arbeitsphase, Pause und Arbeitsphase. Francesco Cirillo hatte eine Eieruhr auf 25 Minuten eingestellt für die erste Arbeitsphase. Und weil es sich dabei um eine knallrote Tomate als Eieruhr handelte, nannte Cirillo seine Methode Pomodoro Technik.
Heutzutage nutzt man fürs Eierkochen und auch für die Pomodoro Technik eher das Smartphone oder andere Zeitgeber.
Die Einteilung nach Cirillo waren 25 Minuten, 5 Minuten Pause, 25 Minuten arbeiten, 5 Minuten Pause, etc.
Dabei geht es in der Praxis aber natürlich nicht darum, genau diese 25 Minuten zu arbeiten. Das Schöne daran ist, Dir selbst zu sagen „Ich gehe erst mal los und fange eine Aufgabe an.“ Der Impuls, die Uhr auf 25 Minuten zu stellen heißt: „Jetzt fange ich an.“ Das ist natürlich auch bei sehr großen Aufgaben sinnvoll. Stell‘ Dir Deine Uhr und fange einfach mal für 25 Minuten an. Du wirst sehen, dass diese Zeit ausreicht, um die ersten kreativen Lösungsprozesse zu starten.
Fazit
Aufschieberitis ist nicht per se ein Problem. Aber es kann zu einem werden, wenn es sich um eine dysfunktionale Handlung handelt, Du also aufschiebst, obwohl Du es eigentlich besser weißt.
Die Pomodoro-Technik kann Dir dabei helfen Deine Zeit sinnvoll zu strukturieren und einzuteilen, aber auch dabei, einfach mal anzufangen.